Depressionen: Oft verkannt oder sogar unerkannt

Depressionen: Oft verkannt oder sogar unerkannt

Es gibt viele Formen des Krankheitsbildes einer Depression und mindestens genau so viele Ursachen wie Ausgangssituationen, die zu dieser Erkrankung führen. Manchmal reicht ein winzig kleiner Auslöser und aus einer anfänglich nur depressiven Verstimmung oder auch Stimmungsschwankung wächst schließlich eine tief-sitzende Depression, aus der nur die wenigsten aus eigenen Kräften und Unternehmungen wieder heraus gelangen. Zur Depression an sich führen unterschiedlichste Erlebnisse, Ereignisse und Gefühlssituationen, denen Menschen im alltäglichen Leben grundsätzlich immer ausgesetzt sind.

Wer sich nicht gerade in einem solchen Moment, beispielsweise bei Verlust eines geliebten Menschen, in einer seelisch starken Verfassung befindet und etwas labil ist, rutscht gnadenlos schnell in eine Depression hinein. Wenn die Seele müde ist, sogar Suizidgedanken immer häufiger vorkommen, oder auch das in sich Hineinkriechen zu wollen und der restlichen Außenwelt Ade sagen zu wollen. Dies sind schwerwiegende Folgen einer tief-greifenden Depression, die nicht erkannt oder behandelt wurde. Nur schwer ist der Grad zwischen einer melancholischen Verstimmung oder einer beginnenden Depression zu unterscheiden. Doch wer einmal in diesen Teufelskreis hinein strudelt, kommt in der Regel ohne professionelle Hilfe nur selten wieder aus eigenen Kräften heraus.

Trennungsschmerz und Liebeskummer

Besonders in Sachen Liebe erleben viele Menschen eine tiefe Form der Depression und trudeln unwillkürlich in ein Loch aus Leid, Kummer und Seelenschmerz. Ganz besonders dann, wenn es sich um eine einseitige Trennung handelt. Wenn nur der eine Partner der Meinung ist, sich zu trennen, während der andere sich noch in voller Liebe beim Partner geborgen und sicher fühlt und dies von einem auf den anderen Tag abrupt aufhört. Schließlich gehören Trennungsschmerz und Liebeskummer mit am häufigsten zumindest zu einer depressiven Verstimmung, die aber dann in einer tief-greifenden Depression enden kann, wenn man es nicht schafft der Spirale zu entgehen.

Gerade auch dann, wenn die Trennung innerlich nicht akzeptiert wurde und man zum Beispiel noch daran arbeitet, den Ex-Partner wieder zurückzugewinnen, dies jedoch möglicherweise nicht von Erfolg gekrönt ist. Wer sich nicht selbst stark genug fühlt, sich ganz ohne fremde Hilfe wieder aus diesem Loch der Verzweiflung und dem Selbstmitleid herausziehen kann, der sollte sich nicht schämen oder auch zurückhalten, sich Hilfe zu holen. Experten, Therapeuten und Ärzte wissen zumeist genau, wie geholfen werden kann und was dazu führt, dass man mit viel Eigenwillen und Kraft wieder ans Tageslicht gelangt, Lebensmut auftankt und sich wirklich wieder neue Lebensqualität angeeignet.

Den Verlust eines Menschen verarbeiten können

Ein tragischer Unfall eines Familienmitgliedes im Gleichklang mit dem Verlust eines geliebten Menschen sind mitunter die häufigsten Ursachen für lang anhaltende depressive Verstimmungen sowie handfeste Depressionen. Desto näher die verlorene Person demjenigen ist, umso schlimmer und tief-greifender der Verlustschmerz. Handelt es sich um einen Lebenspartner, ist der Schmerz besonders groß und lange anhaltend zugleich. Denn wie das bekannte Sprichwort schon aussagt, heilt nur die Zeit die Wunden des Schmerzes und lässt Narben über den Verlust wachsen.

Doch, was ist, wenn dieser Schmerz einfach nicht aufhören will? Sich der Verlust so äußert, dass die zurückgebliebene Person vor lauter Kummer nicht weiß wohin mit ihren Gedanken an diese Person. Sich nächtelang in den Schlaf weint und schließlich jeglichen Lebensmut verliert, den Kontakt zur Außenwelt kappt und den zum engen Freundeskreis schließlich auch. Sich in den eigenen vier Wänden verkriecht und am Leben nicht mehr teilhaben will? Die Gefahr, dass Suizidgedanken aufkommen, ist bei solchen Personen ganz besonders groß und tendenziell hoch. Handelt es sich um den Verlust eines Kindes, umso mehr. Meistens sind es die Mütter, die mit Weinkrämpfen und auch seelischen Zusammenbrüchen zu kämpfen haben und auch sie insbesondere zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Schmerz vielleicht offensichtlich für Außenstehende und engste Freunde nachzulassen scheint, aber innerlich und seelisch erst richtig schwerwiegende Depressionen auslöst. Ohne professionelle Hilfe ist hier kein Land in Sicht – auch kein Lebensmut für einen Neubeginn.

Frühzeitig erkennen und daraus lernen

„Mich kann das nicht betreffen.“ Das denken in der Regel viele Menschen und doch befinden sich sicherlich schon einige unter ihnen, zumindest in einer leichten und völlig unerkannten Depression. Oftmals reicht es schon aus, dass man sich tagtäglich am Arbeitsplatz ärgern muss. Immer wieder gleichbleibenden Situationen ausgeliefert zu seine, die einem völlig widerstreben oder denen man gar eine große Portion Hass und Unwohlsein entgegen gibt. Frustration und Ärger graben sich tief ins Innere ein und schon läuft man Gefahr, dass man weder lächelnd durchs Leben laufen kann, noch nett zu sich selbst und seinen Mitmenschen sein kann. Laut einer aktuellen WHO-Studie leiden rund 320 Millionen Menschen weltweit an einer Depression.

Die einen lassen sich diesbezüglich therapieren, andere wiederum erkennen ihren seelisch desolaten Zustand nicht als eine Depression und gleiten in eine immer tiefe Form dieser Erkrankung. Noch in Jahrzehnten zuvor galt diese Erkrankung als selten, besonders und wurde nur mit Verachtung angesehen und wenig Wertschätzung entgegengebracht. Heute ist es so, dass schon Jugendliche an einer Depression leiden, da sie dem täglichen Alltagsstress und schulischen Anforderungen nicht gewachsen sind. Andererseits erkranken immer häufiger junge Menschen schon im Arbeitsleben an dieser heimtückischen Krankheit und sie bekam im Laufe der Zeit ihre ganz eigene Bedeutung und Namen: Burn-out-Syndrom. Laut der WHO-Studie sind es aber Menschen im Alter zwischen 55 und 74 Jahren, die an dieser Erkrankung sehr häufig leiden. Und wesentlich öfter ist diese Erkrankung bei Frauen festzustellen, als bei Männern. Das mag zum Einen daran liegen, dass Frauen wesentlich offener und freizügiger über diese Erkrankung sprechen und sich um ihr Wohlbefinden und Seelenheil kundtun, als Männer es tun.

Ein Gedanke zu „Depressionen: Oft verkannt oder sogar unerkannt

  1. Ich habe auch einen guten Freund der unter Depressionen leidet. Am Anfang dachte ich, dass er übertreibt und sich einfach darüber aufregt, dass es nicht so läuft, wie er gerne hätte. Aber nach einer gewissen Zeit bemerkt man, dass es diesen Personen echt schlecht geht und diese einfach Hilfe brauchen. Der Kollege war in Behandlung und es geht ihm inzwischen wieder besser. Aber Depression sollte man auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Es ist nun mal leider eine echte Krankheit.

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