Starkes Schwitzen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Am ganzen Körper befinden sich in der Haut verteilt Schweißdrüsen. Besonders viele liegen in den Handinnenflächen, den Fußsohlen, auf der Stirn, im Genitalbereich und unter den Achseln. In Maßen ist Schwitzen nicht nur vollkommen normal, sondern auch lebenswichtig für den Menschen. Bei hohen Temperaturen und Anstrengung, etwa beim Sport, dient es der Wärmeregulierung des Körpers. Auch für den Flüssigkeitshaushalt ist der Wasserverlust über die Schweißdrüsen von Bedeutung.
Wird das Schwitzen allerdings zu stark, leiden die Betroffenen mitunter sehr darunter. Vermehrte Schweißbildung auf der Stirn etwa kann zu Problemen der Gesichtshaut führen. Der in Europa eher seltene Hauttyp „Seborrhoe sicca“ wird unter anderem durch starkes Schwitzen hervorgerufen und zeigt sich in Form von übermäßiger Talgproduktion bei gleichzeitiger Hauttrockenheit. Häufiger sind jedoch die vermehrte Schweißbildung an Händen und Füßen sowie unter den Achseln. Letzteres führt zu unschönen Feuchtigkeitsflecken in der Kleidung, die Betroffenen häufig sehr unangenehm sind.
Potentielle Ursachen
Der erste Schritt, wenn die Schweißproduktion überhandnimmt, sollte der Gang zum Hausarzt oder Dermatologen sein. Vermehrtes Schwitzen, in der Medizin Hyperhidrose genannt, kann nämlich nicht nur als primäre Hyperhidrose, also ohne erkennbare Ursache, sondern auch als Symptom verschiedenster Krankheiten von Hormonstörungen bis hin zu bösartigen Tumoren auftreten. Sind Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen, kann mit der Behandlung der Hyperhidrose begonnen werden.
Was tun bei starkem Schwitzen?
Herkömmliche Deodorants verhindern lediglich die Geruchsbildung. Schweiß selbst riecht nämlich nicht, der Geruch entsteht erst, wenn der Schweiß von Bakterien auf der Körperoberfläche zersetzt wird. Antitranspirantien hingegen neutralisieren nicht nur Gerüche, sondern reduzieren die Schweißbildung kurzfristig um bis zu 60 %. Dies erreichen sie, indem sie die Ausgänge der Schweißdrüsen temporär verstopfen oder zumindest so verengen, dass die austretende Schweißmenge deutlich reduziert wird. Der schweißhemmende Wirkstoff Aluminiumchlorid kann schnell hautreizend wirken, sodass Antitranspirantien heutzutage in der Regel verschiedene hautberuhigende Stoffe beigemischt werden. Auf diese Weise wird Hautirritationen vorgebeugt und die Präparate können täglich angewendet werden. Antitranspirantien sind entweder als Allrounder oder in Form von spezifischen Präparaten für bestimmte Körperstellen erhältlich.
Sollte die Verwendung eines handelsüblichen Antitranspirants nicht zum gewünschten Erfolg führen, kann man sich in der Apotheke ein medizinisches Deodorant mit höherem Aluminiumchloridgehalt anmischen lassen. Diese Präparate führen jedoch meist zu Brennen und Juckreiz.
Bei Hand- und Fußschweiß können elektrogalvanische Bäder, in denen leichter Strom durch den Körper geleitet wird, eingesetzt werden. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Botox-Injektionen sowie das operative Entfernen von Schweißdrüsen an einzelnen Stellen.